Kundenweinlese – eine wunderbare Mail danach

Einen Tag nach unserer Kundenweinlese am Samstag, erreichte uns folgende wunderbare Mail (leicht gekürzt) an der wir euch teilhaben lassen wollen .
„Einen schönen Sonntag, Herr Harteneck,
ich möchte mich zuerst für mich selbst aber dann vor allem im Namen meiner Frau bei Ihnen und bei allen Ihren beteiligten Mitarbeitern für diesen sehr gelungenen und unvergesslichen Tag bedanken, den wir heute am 30. September 2017 in Ihrem Betrieb erleben durften.
In jedem Moment war für mich spürbar, mit wie viel Leidenschaft und Einsatz Sie und Ihre Mannschaft diesen Tag für uns zu einem wirklichen Erlebnis gestaltet haben. Das ist Ihnen wirklich sehr gut gelungen.
Es fing mit kleinen und etwas unauffälligen Details an.
Ihre Mitarbeiter mussten schon lange vor uns raus in den Weinberg um die Netze einzuholen. Die Netze haben „unsere“ Trauben vor den Vögeln, Wespen, Wildschweinen und Rehen geschützt.
Diese Mühe zu erleben, die Sie sich im Herbst (und damit mitten in der arbeitsintensivsten Zeit in Ihrem Beruf) für Gäste wie uns nehmen, das hat mich wirklich sehr beeindruckt. Vielen Dank dafür.
Hier sind Sie ganz sicher auf einem sehr guten Weg, auf dem Sie den Verbrauchern aufzeigen können, wie aufwändig es ist, eine Flasche mit wirklich gesundem und sehr wohlschmeckenden Wein zu füllen. Da ich beruflich zu 100% technikorientiert bin und obwohl ich mich naturwissenschaftlich sehr für alles interessiere fällt es mir oft nicht leicht, der Argumentation von Wechselwirkungen weit außerhalb der Erde mit den erdgebundenen Gegebenheiten zu folgen. Bei Ihrer Argumentation finde ich dennoch sehr viele Denkanstöße und mir gefällt, dass Sie mit Ihrer Einstellung nie belehrend sondern immer informierend argumentieren. Ihnen ist keine Frage zu dumm und Sie beantworten absolut jeden offenen Punkt.
Ich habe – wie schon bei der Weinbergwanderung – auch diesmal wieder viele Anregungen mitgenommen.
Meine Frau war ganz überrascht, als Sie nach dem sehr passenden und richtig wohlschmeckenden Essen(unser Kompliment an die Küche) zur Weinprobe geladen haben.
Ich hatte wohl vergessen, meiner Frau im Vorfeld davon zu erzählen.
Das soll Ihnen im Rückblick zeigen, dass wir unseren Beitrag auch ohne diese Weinprobe schon als sehr gut angelegt angesehen haben.
Mir ist klar, dass Sie viel produktiver sein könnten, wenn Sie mit einem eingespielten Team von Erntehelfern und Mitarbeitern aus ihrem Team die Ernte einfahren würden als uns Neulingen Ihre im September sicher sehr wertvolle Zeit zu widmen, nur damit wir selbst einmal Weintrauben herbsten können.
Ich habe vor nunmehr 32 Jahren im Remstal das erste Mal selbst Wein gelesen. Seit damals ahne ich (und ich lerne noch immer dazu) wie viel Arbeit in einer einzelnen Flasche Wein steckt.
Ich finde es ganz toll, dass Sie sich die Zeit nehmen, einer wirklich bunt zusammen gewürfelten Gruppe ein solches Ernteerlebnis in dieser schönen Landschaft zu ermöglichen.
Ich hoffe, es ist kein rückwirkender Kündigungsgrund, aber ich habe mir neben der „Arbeit“ ausgiebig Zeit genommen, die Landschaft, die Atmosphäre und die Stimmung in der Gruppe auf mich wirken zu lassen. Ihre begleitenden Ausführungen haben mein Erlebnis intensiviert. Ich hätte sehr gern schon etwas länger gelesen. Die „Arbeit“ im Weinberg hatte für mich fast etwas Meditatives. Es war entspannend und wirklich viel zu schnell vorbei um selbst für mich als Büro“arbeiter“ anstrengend werden zu können. „
Ich habe wirklich sehr gern bezahlt für diese Momente in der Natur.
Und ich habe versucht, das neue Wissen gleich anzuwenden.
Ich habe bei allen für mich „kritischen“ Trauben sofort probiert. Wenn diese Trauben süß waren, dann kamen sie in den Sammeleimer. Wenn sie trocken waren oder „seltsam“ geschmeckt haben, dann kamen sie wie bei Aschenbrödel eben nicht „zu den Guten“.
Natürlich sind immer noch viele Fragen offen. Warum war es so wichtig, alle Blätter auszulesen wenn es dann nicht wichtig war, die Stile so kurz wie möglich abzuschneiden?
Nachdem ich dann erfahren habe, dass die gelesenen Trauben mit Stielen gekellert (gepresst) werden, dann stellt sich mir diese Frage noch etwas intensiver.
Warum dürfen Stile dabei sein? Egal ob grün oder auch schon braun? Wenn es doch nicht gewünscht ist, dass Laub mit dabei ist?
Bestimmt hängt das mit dem Pressen zusammen. Bei nur 0,2ATÜ kann ich mir gut vorstellen, dass die Stiele das Ergebnis nicht beeinflussen. Die zarteren Blätter aber sehr wohl.
Stimmt das oder liege ich total daneben? Sie sehen, da ist noch genügend Potential für die nächsten Lesungen.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, auch das nächste Mal wieder dabei zu sein . Dass wir dann zum Abschluss des Tages sogar noch jeder eine Flasche der gelesenen Rebsorte vom vorigen Jahr geschenkt bekommen haben, das war für mich eine sehr schöne Geste Ihres Weinguts oder seines Chefs.
Lieben Dank, dass Sie uns allen die Chance gegeben haben, einen Tag bei Ihnen zu genießen.
Vielen Dank auch an Ihre Mitarbeiter.
Manfred
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